Wir sind Familie Holler – Caro (Lehrerin) und Gandolf (Informatiker) mit Emilia (17), Juri (14) und Mattis (9).
Seit Februar 2021 sind wir Wahl-Prignitzer. Als gebürtige Berliner wird man zwar niemals etwas anderes als Berliner 😉aber als wir noch Immobilienanzeigen durchkämmten, ahnten wir nicht wie wenig wir die Stadt wirklich vermissen würden. Am ehesten noch die Musikschule. Am wenigsten den Verkehr.
Klar wollten wir raus, schon lange. Entschleunigen, Tiere halten, unseren Kindern die Freiheiten des Landlebens ermöglichen, ganzen Tag draußen sein usw. alles was man sich als Städter so vorstellt. Aber hier anzukommen und rauszufinden, dass das alles wirklich geht und gar nicht soo verrückt ist, hatten wir nicht zu hoffen gewagt.
Die Leute im Dorf sind freundlich, aber skeptisch. Sie fragen uns warum um alles in der Welt wir ausgerechnet HIER leben wollen. Aber Berlin – nee, dit wär ooch nüscht für sie. Seh´n Se!
Über 10 Jahre dauerte die Suche schon. Nie fanden wir alles, was wir brauchten an einem Ort – eine fortschrittliche Schule, einen Regionalbahnanschluss zur Arbeit, ein Haus, das wir nicht erst jahrelang sanieren müssten. Der Speckgürtel wurde auch nicht billiger.
Dann machte der Corona-Lockdown Gandolfs homeoffice möglich. Dadurch erweiterte sich unser Suchradius, weshalb es uns jetzt so weit raus verschlug.
Prignitz – das kannten wir nur von der Wetterkarte. Aber hier war ein Hof, auf dem man Pferde würde halten können. Und eine freie Schule in erreichbarer Nähe. Und schnelles Internet.
Die A24 trennt uns vom Rest der Welt; in Brügge – unserem Dorf ist die Einwohnerzahl kleiner als in unserer alten Straße. Wir haben eine große Vorratskammer und Tiefkühltruhe und backen fast täglich selbst. Der nächste Laden ist 10km entfernt.
Die neue Schule ist spannend für Mama und Söhne und lässt nur selten Sehnsucht nach Gesellschaft aufkommen, Emilias Gymnasium in Pritzwalk wirkt fortschrittlicher als das in Berlin.
An die Müritz und ihre Ausläufer fährt man schneller als von Charlottenburg nach Weißensee. Wenn wir mal zu IKEA müssen, können wir uns zwischen Spandau und Rostock entscheiden. Wir nehmen immer das mit dem Strand.
Was wir hier tun ist reiner Freizeitgedanke. Weder betreiben wir Landwirtschaft, noch mussten wir dringend aus einer Wohnung raus, wir wollten es einfach wissen. Ob man auf dem Land glücklicher sein kann als in der Stadt.
Und tatsächlich, in der Sonne sitzen und kaffeetrinkend den Katzen und Pferden zusehen geht immer!!
Natürlich kann man uns gerne kontaktieren, wenn man auf der Suche nach Landleben-Austausch ist.